Weltlog Woche 25 – 2012
Letzte Woche fand eine Fortsetzung der Bundestagsdebatte über mein Initiativgesetzesvorschlag über ein Verbot des unbetäubten, rituellen Schlachtens statt. Zu meiner großen Enttäuschung gingen die Senatoren der PvdA, VVD und D66 in der Debatte inhaltlich kaum darauf ein. Auch mein Vorschlag den Gesetzesvorschlag anzupassen, um inhaltlichen Beschwerden entgegenzukommen, wurde lediglich durch eine Minderheit angenommen. Sehr enttäuschend alles, aber das positive ist, das solch eine Bundestagsdebatte doch viel Energie und Inspiration für die folgenden Wahlkampf gibt!
Da wir Klarheit über die Stimmenverhältnisse zwischen den Parteien haben möchten, haben wir eine Solidaritätsabstimmung über diesen Gesetzesvorschlag angefragt. Bei einer Solidaritätsabstimmung wird deutlich, welche Senatoren Religion als ausreichende Legitimation für ein weiteres Fortbestehen von unnötigem und vermeidbaren Tierleid ansehen. Die Abstimmung soll morgen stattfinden, Sie hören mehr darüber im nächsten Weblog.
Auch wenn der Gesetzesvorschlag nicht angenommen wird , wird sich unsere Partei weiter für ein Verbot des unbetäubten Schlachtens einsetzen. Es ist ein zweischneidiges Schwert, dass einem ungläubigen Schlachter, welcher unbetäubt schlachtet, Gefängnisstrafen drohen, während ein jüdischer oder islamitischer Schlachter nichts zu befürchten hat. .
Am 2. Juli wird der australische Professor Peter Singer im Bundestag über die Partei für die Tiere und seine Vision des Gesetzesvorschlages unbetäubtes Schlachten, sprechen. Hier können Sie bereits seine Meinung lesen!
Singer ist Hochschullehrer Bioethik an der Princeton University, Philosof und einer der Gründer der Ideen rund um die Tierrechte. Er hat verschieden Bücher geschrieben, u.a. das bekannte Buch Animal Liberation. Letzte Woche erhielt er die höchste australische Auszeichnung von der britischen Königin Elizabeth
Marianne Thieme, Peter Singer and Esther Ouwehand
In der Türkei sind in den letzten Monaten ebenfalls politische Parteien für Tiere gegründet worden. Es tut gut zu hören, dass sich jetzt auch in der Türkei für die Rechte der Tiere eingesetzt wird. Es ist da noch sehr viel zu tun, u.a. der tierfreundliche Umgang mit Streunern muss verbessert werden.
Wir plädieren im Bundestag dafür, das Fischer nicht länger Zugang erhalten zu Naturschutzgebieten der Nordsee. Ein Amendement meiner Kollegin Esther muss sicherstellen, dass das Leben in diesen Seereservaten verschont bleibt von den Folgen hemmungsloser Fischerei. Der Bundestag sprach in der letzten Woche über eine Änderung des Naturschutzgesetzes, damit Seegebiete endlich geschützt werden können. Der demissionaire Staatssekretär Bleker will gleichzeitig allerdings die Fischerei aus diesem Gesetz ausschließen. Das würde bedeuten, dass Fischer sich nicht an die neue Regelgebung halten müssten, welche die verwundbare See beschützen soll..
Die Biodiversität der Nordsee steht unter großem Druck. Die Nordsee ist einer der meist gebrauchten Meeresgebiete der Welt. Seltsames Bodenleben verschwindet und charakteristische Fischarten werden durch die Negativeinflüsse der Fischerei bedroht, aber auch die Schifffahrt, Sandgewinnung, Baggerarbeiten, Militärübungen, Kabel- und Leitungsbau, Öl- und Gasplattformen und Windmühlenparks tun ihr übriges. Wir hämmern seit Jahren auf die Notwendigkeit von Seenaturschutzgebieten. Aber ein Meeresreservat ist erst ein Reservat, wenn das Gebiet gegen alle negativen Einflüsse geschützt wird, also auch gegen die Fischerei! Sehen Sie hier unseren Film Sea the Truth.
Bis nächste Woche