Weltlog Woche 15 – 2012
Dieser Weltlog ist durch einen Mitarbeiter von Marianne Thieme geschrieben worden, da Fr. Thieme sich noch im Mutterschutzurlaub befindet.
Viel Aufmerksamkeit für ausländische Tier- und Naturschutzprobleme im Bundestag in der letzten Woche. Esther Ouwehand hatte unter anderem darum gebeten, die Produktion von Palmöl einzustellen. Es wäre viel besser, wenn sich die Regierung für den biologischen Anbau ölhaltiger Gewächse wie Flachs, Raps oder Sonnenblumen im eigenen Land stark machen würde.
Palmöl ist ein billiger Grundstoff für die Lebensmittelindustrie und ist in zahlreichen Produkten wie Plätzchen, Eis, Schokolade, Margarine oder Frittierfett zu finden. Zum Anlegen von Palmölplantagen werden weitflächig Regenwälder abgeholzt. Wälder in Indonesien und Malaysia fallen in erschreckender Schnelligkeit den Feldern voller Ölpalmen zum Opfer, mit zerstörerischen Folgen. Der ohnehin bedrohte Orang Utah verliert sein letztes Lebensgebiet, die einheimische Bevölkerung wird von ihrem Land verjagt, das schwere Pflanzenschutz(gift)mittel, welches auf den Plantagen verwendet wird, verunreinigt Flüsse dermaßen, dass Mensch und Tier krank werden!
Es ist unbegreiflich, dass die niederländische Regierung noch immer die Produktion von Palmöl unterstützt, unter anderen, indem sie Steuergelder in den Runden Tisch für dauerhaftes Palmöl (RSPO) einfließen lässt. Es handelt sich hierbei um eine freiwillige Initiative, um die Probleme mit Palmöl zu verringern. Immer wieder zeigt sich, dass RSPO nur zum Schein auf Dauerhaftigkeit setzt, und die großen Probleme rund um das Palmöl nicht beachtet. Die Abholzung ist unvermindert, ebenso die Umweltverschmutzung und die Schändung der Menschenrechte. Wir hoffen, dass die niederländische Regierung zeigt, dass es ihnen ernst mit den ernsthaften Problemen rund um die Produktion von Palmöl ist.
Außerdem wurde die Aufmerksamkeit wieder einmal in der letzten Woche auf die Antarktis gelenkt. Steigende Touristenzahlen und die Klimaänderung setzen den Südpol unter schweren Druck. Wir sind froh, dass die niederländische Regierung unseren Aufruf erhört hat, sich für einen besseren Schutz dieses Gebietes einzusetzen. Es sind vier neue Maßregelungen in dem Gesetz zum Schutz der Antarktis aufgenommen, damit setzt das Kabinett Kurs auf den besseren Schutz dieses empfindlichen Ökosystems rund um den Südpol. Obwohl die Maßnahmen in vielen Punkten weiter ausgebreitet und verschärft werden müssen, ist es ein Schritt in die richtige Richtung!
Der Klimawandel beeinflusst das einmalige Ökosystem in der Antarktis immer mehr, gleichzeitig stößt der Mensch durch steigende Tourismuszahlen immer weiter in diese Gebiete vor. Die Partei für die Tiere will die Wildnis rund um den Südpol so weit wie möglich erhalten. Das bedeutet, dass sich der Schiffsverkehr nur auf das notwendigste beschränken sollte. Schauen Sie sich hier einmal wunderschöne Bilder aus der Antarktis an.
Am Samstag den 31 März war Earth Hour 2012. Auf vielen Plätzen in den Niederlanden wurde das Licht für 1 Stunde gedämpft, um die Aufmerksamkeit auf die Probleme der Erde zu lenken. Eine Stunde ist eigentlich viel zu wenig, um aufzuzeigen, welche Folgen das menschliche Handeln auf die Lebensqualität der Erde hat. The Big Picture der Boston Globe zeigt uns den enormen Unterschied , der entsteht wenn große Gebäude ihre Lichter ausmachen.
Die Fußballeuropameisterschaft in Polen und der Ukraine kommt immer näher, die ukrainische Regierung will saubere Städte ohne Streunertiere. 2011 und 2012 fanden deshalb großflächige „Säuberungsaktionen“ statt, bei denen Streuner auf grausame Art und Weise getötet wurden. Um auf das Streunerproblem aufmerksam zu machen, sind in der letzten Woche Hunderte von Menschen in Kiev auf die Strasse gegangen, um gegen diese grausame Vorgehensweise zu demonstrieren. Anfang Februar hatte die internationale Tierschutzorganisation Vier Pfoten glücklicherweise eine Abmachung mit dem ukrainischen Umweltminister unterzeichnen können. Die Organisation hat die Erlaubnis erhalten, um Streuner einzufangen, um diese dann in mobilen Kliniken zu kastrieren, impfen und zu versorgen. Nach dieser Behandlung dürfen sie wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum ausgesetzt werden. Sie können das Vier Pfoten Projekt unter www.facebook.com/fourpaws.org verfolgen und jede Hilfe ist willkommen!
Bis nächste Woche!