Weltlog Woche 12 – 2008
Willkommen zu meinem zweiten Weltlog! Ich bin sehr froh Ihnen erzählen zu können, dass unser Weltlog bereits in der ersten Woche täglich über 1000 Besucher aus der ganzen Welt zieht. Wir haben sehr begeisterte Reaktionen erhalten von Menschen, die vorher nie gehört hatten, dass es überhaupt eine Partei für die Tiere im niederländischen Parlament gibt. Auch die Nachrichten über den Film “Meat the Truth” haben zu postiven Reaktionen geführt. So gab es zum Beispiel eine Bitte des argentinischen Professors Dr. Leopoldo Estol, Präsidenten der “Latin American Society on Animal Welfare” um den Film auch da vorführen zu können.
Am Samstagabend, 29. März, werden wir bei der jährlichen Verleihung der “Genesis Awards” in Beverly Hills (Hollywood) Aufnahmen machen.
Wir werden dort verschiedene Zelebritäten interviewen im Rahmen der internationalen Version von Meat the Truth.
Am nächsten 19. Mai hat Meat the Truth internationale Premiere auf Leicester Square in London, wenn Sie in der Nähe sind.
Diese Woche haben wir uns intensiv mit der parlamentarischen Arbeit beschäftigt. Wir haben einen Gesetzentwurf angekündigt um die unbetäubte Ritualschlachtung in den Niederlanden zu verbieten. In unserem Land gibt es eine gesetzliche Ausnahme, die es den religiösen Minderheiten ermöglichte, für Eigenbedarf Tiere unbetäubt zu schlachten (von den gesetzlichen Regeln abweichend). Weil eine wirksame Kontrolle schwierig ist und die Niederlande in den vergangenen Jahren einen Hype auf dem Gebiet der Selbstregulierung und einen sich zurückziehenden Staat kannten, wurden die Ausnahmeregeln immer weiter ausgedehnt. So konnte jedes Schlachthaus diese Ausnahme von der unbetäubten Ritualschlachtung unlimitiert ausnutzen.
Die Folge ist, dass es jetzt Schlachthäuser gibt die alle Vieh unbetäubt schlachten, wodurch das Fleisch als Halal-Fleisch verkauft werden darf. Das übriggebliebenen Fleisch kommt einfach auf den Regularmarkt, ohne dass Konsumenten hiervon benachrichtigt werden.
Die Niederlande haben sich auf diese Weise zu einem der größten Exporteure Halal-Fleisches entfaltet und das war nie der Zweck des Gesetzgebers.
In den Niederlanden weiß niemand genau wieviele Tiere unbetäubt geschlacht werden. (Man weiß inzwischen wohl, dass es sich um Millionen Tiere handelt.)
Darum habe ich diese Woche dem niederländischen Minister für Landwirtschaft, Natur und Ernährungsqualität schriftliche Fragen gestellt über die offiziellen Zahlen der unbetäubt ritualgeschlachteten Tiere und über den Export und den niederländischen Konsum dieser Tiere. Der Minister muss innerhalb von drei Wochen antworten.
Vor dem Sommer hoffen wir dem Parlament unseren Gesetzentwurf für ein endgültiges Verbot auf unbetäubte Ritualschlachtung vorlegen zu können. Das Gesetzgebungsverfahren nimmt immer viel Zeit in Beschlag. Darum wird eine eventuelle Gesetzesänderung nicht eher als Anfang 2009 realisiert werden.
Inzwischen ist es interessant zu wissen, dass an der Universität von Bristol vom Dr. Haluk Anil die Notwendigkeit des unbetäubten Schlachtens aus religiösem Grund erforscht worden ist. Ergebnis: Diese Notwendigkeit gibt es nicht!
Übrigens ist im islamitischen Kreis immer mehr die Rede von einem wachsenden Bewusstsein auf dem Gebiet von ethischen Fragen betreffende die Behandlung von Tieren. Interessante Site: http://www.islamicconcern.com/
Diese Woche erschien in den Niederlanden auch ein Untersuchungsbericht über schwere Misstände bei der Körung und Aufsicht von Vieh und Fleisch. Es hat sich herausgestellt, dass die zuständige Behörde “Voedsel-en Waren autoriteit” die Arbeit völlig vermasselt hat. Es gibt absolut zu wenig Aufsicht. Dadurch werden Tiere auf tragische Weise transportiert und geschlacht ohne dass der Staat die Regeln wahrt.
Der Forscher, Minister R.J. Hoekstra (http://en.wikipedia.org/wiki/Minister_van_staat) hat gesagt, dass das beunruhigende Bild aus einem durchgesickerden Geheimbericht zwar “erkennbar” sei, aber er konnte das genaue Ausmaß des Problems noch nicht festellen.
Diese Affäre wird noch ein Nachspiel bekommen, dafür werden wir sorgen. Viele Glöckner aus der Fleischindustrie haben sich an unsere Partei gewendet und nächste Woche organisieren wir mit drei anderen Parteien (VVD, SP und GroenLinks) eine Anhörung, weil alles ans Licht kommen muss. Danach debattieren wir mit dem Minister über die Misstände und über die Zuspitzung der Regeln, die wir verlangen. Ich werde Ihnen darüber nächste Woche gerne weiter informieren!
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche und gerne bis zur nächsten Woche,
Marianne.